Endlich Bootseigentuemer!:

Nach spannender aber zeitraubender Suche auf dem Gebrauchtbootmarkt bin ich im April 2007 endlich Eigentuemer einer seegehenden Segelyacht. Warum es genau dieses Exemplar einer Deerberg Beryll 31 wurde: Weil es Liebe auf den ersten Blick war. Die solide Konstruktion und die liebevolle und sehr praxistaugliche Verarbeitung sprachen zu mir. Was genau an einem alten Boot wie diesem dann noch alles zu tun sein wird weiss man zum Zeitpunkt des Kaufs nicht wirklich genau, klar war aber: So manche Arbeitsstunde werde ich wohl in die "gute Seemannschaft" investieren müssen. Speziell am Anfang war erstmal wochenendweise Prüfen und vor allem Verstehen der vielen elektrischen und mechanischen Funktionen angesagt. Vor so manchem Bauteil saß ich und blickte in die Technik wie das Schwein ins Uhrwerk. Hatte ich dann erstmal die Funktion verstanden wars nimmer so wild. Die meisten Dinge funktionierten (wenn man wußte wie) und für mich bestätigte sich in diesen Wochen erfreulicherweise: Das Boot ist insgesamt in einem sehr guten Zustand. Die in 2007 von mir geleisteten Arbeiten waren dann zumeist Reparaturen im Detail, das "Wiedergangbarmachen" mechanischer Teile, die üblichen Wartungsgeschichten und manche kleinere technische Neuanschaffung. Für 2008 hab ich mir natürlich auch noch "to do's" aufgehoben :-) 

Woran liegts wenn der Petroleumherd      Bunt ist schön: Seewasserfilter, nicht zünden mag?:                               Lichtmaschine, Kabelsalat:

 

Meine lieben Freunde vom Waller Wassersportverein an der Lesum halfen mir stets mit Rat und Tat. So war die Arbeit schneller erledigt und wir verstanden auch, nach dem Arbeiten zu feiern. Besten Dank an den Waller Wassersportverein für die freundliche Aufnahme in meinem Gastjahr an der Lesum 2007! Hier das Highlight, das Sommerfest des WWV 2007:

 

Im Mai hatte es die "gute Seemannschaft" dann schon von Ihrem Ort des dreijährigen Winterschlafes zurück an Ihren alten und neuen Liegeplatz an der Lesum geschafft...

 

Prüfen und Basteln ging nun am Steg weiter. By the way, so kommts wenn man sich nicht auskennt, nur mal als Kostprobe: Beide Kajütschlösser waren durch längere Nichtbenutzung ungangbar. Habe daher das Erste tutto kompletto zerlegt, gereinigt, geölt und anschließend die Federchen und Bölzchen wieder eingesetzt. Zeitaufwand drei Stunden, Schloß geht wieder. Nachdem ich nach dem Zerlegen des ersten Schlosses die Funktionsweise der Schlösser begriffen hatte, habe ich dem zweiten Schloß dann nur mehr einen zarten Hieb mit dem Hammer an die richtige Stelle gegeben und Öl von außen eingeträufelt. Zeitaufwand eine Minute, Schloß geht bestens. Ein kleines Beispiel dafür, wohin die Zeit verrinnt. Und ein Beispiel dafür, daß alle Menschen klug sind: Die einen vorher, die anderen nachher.

Nach diversen Wochenenden des Pendelns Stuttgart-Bremen und des Bastelns und nachher klüger Werdens war die "gute Seemannschaft" im August 2007 dann bereit zur ersten Ausfahrt auf die Nordsee. Wir hatten einen schönen Segeltörn, besuchten Bremerhaven, Fedderwardersiel und das Festival Maritim in Vegesack. Und mit ausreichend Abendprogramm ists dann auch täglich gelungen, pünktlich zu Mittag aus den Kojen zu kommen.

Fritzchen und die Fischerbalje :          Emsi singt good morning in Vegesack:

 

Im Oktober belohnten wir uns nochmal. Selbe Route, andere Mannschaft. Das Wetter war übrigens auch im Oktober an einigen Tagen richtig schön warm. Unsere Spöttereien zum Thema "Urlaub im Polarmeer" möge man unserem auf südliche Meere beschränkten Erfahrungsschatz zuschreiben.

Georg:                                              Stefan:

 

Kurz nach dem Oktobertörn war die Saison dann auch schon vorüber. Die für jeden Segler immer wieder grausamen Arbeiten folgten: Mastlegen, Boot ins Winterlager räumen.

Schrecklich: Boot ohne Mast:               ...und da geht er dahin:

 

Der einzig sichere Platz für ein Boot: Hoch und trocken im Winterlager:

Der abgebildete Hafentrailer ist mittlerweile verkauft.

Übern Winter wohnen die Schiffspolster im Kellerabteil zuhause (das Schlauchboot dagegen darf im Schlafzimmer überwintern):

 

gute Seemannschaft © 2009

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