September 2009

Die Saeulen von Olympia haetten wir also auch kaputt bekommen.

Bevor wir uns nun schleunigst auf den Weg nach Zakynthos machen, nachfolgend noch ein kleines Bilderraetsel. Was wollen dem geprueften deutschen Sportbootfahrer diese Seezeichen wohl sagen (aufgenommen im Hafen zu Kyparissia)?

 

Paragraph 1                                                             Paragraph 2

Eine von Landratten gerne gestellte Frage ist die nach dem Komfort beim Luxushobby Segeln. Nun, Komfort ist ein weitraeumiges Feld. Betrachten wir der Einfachheit halber mal meine Checkliste beim Einlaufen in einen Hafen. Ich halte Ausschau nach folgenden Dingen in dieser Reihenfolge: 1. Muelleimer vorhanden? , 2. Elektrokasten vorhanden?, 3. Frischwasserhahn vorhanden?, 4. WC-Haus vorhanden?, 5. Dusche vorhanden?

Die beiden Bildstudien unten zum Thema Komfort enstanden im Hafen Kyparissia, dort waren vorhanden: 1., 3. und 4. (ja, richtig, das blaue Dixi-Haus im Hintergrund)

 

Schlauch auf der Mole fuers Zaehneputzen   ...und fuer die Koerperpflege

Kyparissia (damit kein falscher Verdacht aufkommt: Ich mag den Hafen Kyparissia!) 

Am 04.09.2009 sind wir in Ormos Keri auf der Insel Zakynthos. Die Arbeiten an Bord werden in diesen Tagen regelmaessig ausgewuerfelt: Ankerkette ziehen, Geschirr waschen, Weckdienst, Wasser schleppen. Entweder spielen wir "Obewuerfeln" oder wuerfeln "10.000". Ist aber fast egal, denn meistens gewinnt Sascha die anstehenden Arbeiten. Von Ormos Keri aus besichtigen wir die nahe gelegene Grotteninsel Marathonisi - bis uns die um uns schwirrende Armada von Ausflugsbooten zu unheimlich wird.

 

Marathonisi: Grotten...                               ...und Badebuchten

 

Marathonisi: Mit dem Schlauchboot fahren wir in die Grotten

Von 05.09.2009 bis 07.09.2009 sind wir im Haupthafen von Zakynthos. Der Hafen ist aus zwei Gruenden nicht schoen: Erstens weil er haesslich ist, zweitens weil Jutta dort aussteigt und nach Deutschland zurueckkehrt. Die fuenf Monate mit Jutta an Bord sind sehr schnell vergangen. Zu schnell, wie ich nun traurig feststelle. Ich denke nun zurueck an den Beginn unserer Reise, als eine unendlich scheinende Zeit vor uns lag, unsere Neugierde auf die Reiseziele und die Zukunft unseren Weg bestimmte und wir durch unser Tun und Lassen unser Bordleben praegten. Liebe Freunde segelten streckenweise mit uns in den letzten Monaten und gaben dem jeweiligen Reiseabschnitt dadurch eine ganz eigene Note, dennoch war der Toern im Ganzen bisher durch das Zusammenleben von Jutta und mir auf unserem kleinen Boot bestimmt. Und ich fuehlte mich sehr wohl mit uns beiden. Unweigerlich wird das Bordleben nun anders ohne Jutta. Und ich befuerchte, dass ich Jutta auf diesem nun neuen Abschnitt des Segeltoerns noch oft vermissen werde. Gluecklicherweise zeichnet sich aber ab, dass mein Segelfreund Sascha wohl einige Zeit mit mir segeln wird, eventuell sogar bis zum Ende der Reise im November. Jutta und ich waehlen zum Schluss unserer gemeinsamen Reise noch die Top 5 aus zehn verschiedenen Kategorien (wie etwa schoenster Hafen, bestes Essen, netteste Begegnung, schoenstes Toilettenhaus, schlimmste Nachbarn...). War sehr interessant, auf diesem Wege nochmal den ganzen Toern von der schneebegleiteten Abfahrt in Strasbourg bis heute Revue passieren zu lassen.

 

Ein schwerer Augenblick: Nach 5 Monaten Segeln nehme ich Abschied von Jutta

Ab 07.09.2009 bin ich mit Sascha alleine. Wir sind auf dem Weg nach Norden, da wir am 12.09. in Korfu zwei Segelfreunde an Bord nehmen wollen. Wir naechtigen unterwegs in Poros auf Kefalonia, in Porto Leone auf Kalamos, in Meganisi und fahren dann in einer der Naechte den Rest der Strecke via Levkas nach Korfu. In Porto Leone erlebe ich einen Hoch- und Tiefpunkt der Gefuehle zugleich: Exakt vor drei Monaten war ich schon mal an diesem schoenen Ort, zusammen mit Jutta, meiner Mutter und meiner Schwester. Ich habe eine sehr schoene Erinnerung an diesen Tag und wuensche, ich koennte die Zeit zurueckdrehen und haette den Grossteil meiner Reise wieder vor mir, anstatt nun das Ende der Reise bereits vor Augen zu haben. Durch die Rueckkehr an diesen Ort habe ich nun den Kreis, den wir drei Monate lang durch Griechenland segelten geographisch geschlossen. Ich sitze am Abend in der Kajuete und fahre mit dem Finger auf meiner Seekarte den ganzen Kreis nach, verharre bei jedem einzelnen angelaufenen Hafen und jeder Ankerbucht, meine Gedanken sind bei dem dort jeweils Erlebten -das meiste davon sehr schoen, Schwieriges war aber natuerlich auch dabei, ein Streit an Bord etwa oder auch Abschiede von unterwegs gewonnenen Freunden. Waehrend ich mich auf meine Art also von meinem bisherigen Segeltoern verabschiede, beginnt sich das Bordleben bereits neu zu gestalten. Ein Baustein davon ist, dass Sascha und ich unsere Vorliebe entdecken, draussen zu naechtigen. Fast jeden Abend raeumen wir nun unsere Salonpolster ins Cockpit, schlafen beim Anblick des Sternenhimmels und der fernen Lichter von Inseln und Schiffen ein und lassen uns von der Morgensonne wieder wecken.

 

Sascha als Ausguck                                    Zurueck in Port Leone (Erdbebendorf)

 

Und wieder zurueck in Meganisi                  Sascha entdeckt "Bremsspuren" am Riff

 

die "gute Seemannschaft" in den ionischen Inseln vor Levkas

 

Sascha fotografiert vom Schlauchboot aus (und durfte anschliessend wieder an Bord) 

 

Beginn der Nachtfahrt nach Korfu                Wer sieht das Positionslicht der Faehre?

Rechtzeitig am 12.09.2009 sind wir in Korfu-Stadt. Sascha und ich kaufen ein fuer die naechsten zwei Wochen. Denn wir wollen mit unseren beiden heute ankommenden Mitseglern Kurt und Thomas von Korfu nach Malta fahren. Eine Strecke, fuer die ich zwischen drei und sechs Tagen Nonstop-Fahrt rechne. Um Kurt und Thomas vor der grossen Fahrt ans Boot und an die Bewegungen des Meeres zu gewoehnen, machen wir in den ersten drei Tagen nur kurze Schlaege im Umkreis von Korfu: Petriti, Sivota-Inseln mit Mourtas und die Insel Paxos. Wir geniessen in diesen Tagen guten Segelwind, schoene Badeplaetze, gutes Essen und probieren einen kleinen Schluck des beliebten und erfrischenden milchfarbenen, mit Wasser versetzten griechischen Kaltgetraenks namens Ouzo.

 

Vorraete bunkern und Crew staerken mit Weisswuersten fuer die Maltafahrt

 

Sascha hoch im Mast erregt Aufmerksamkeit und repariert das Toplicht.  

 

Funktionspruefung am Mast und am Bug: Lichter fuer die Nachtfahrten

Bei Thomas bricht das Angelfieber aus. Gut dass Jutta ihre Angel an Bord liess! Mit bayerischen Brezenkugeln als Koeder faengt er Koederfische. Leider bleibts dabei, denn mit dem Fisch als Koeder will dann nix Grosses mehr beissen. Grund genug fuer ihn, in Mourtas in einen Blinker zu investieren. Mit diesem Koeder macht er den Fang seines Lebens! Bekommt ihn aber leider nicht zu Gesicht, da das nach unserer Schaetzung zweifellos mehrere Tausend Tonnen schwere Tier mit Blinker, Haken und Angelschnur im Maul in die Tiefe des Meeres entflieht.

 

Sivotainseln: Kristallklares Wasser...           ...laedt zum Baden ein

 

Hochsaison fuer Kleinfischangler in Mourtas   Kurt: Nicht gestolpert sondern gesportelt!

 

Saschas Sprung in den Landgang zu Paxos. Strafe folgt auf den Fuss: Seeigelstacheln

Am 16.09.2009 sagt uns der Wetterbericht brauchbaren Wind aus Suedost an. Wir beginnen unsere Ueberfahrt nach Malta und fuehlen uns beim Auslaufen aus dem Inselhafen Paxos wie kleine Atlantikueberquerer. Wir verstauen alles seefest an Bord, ich teile die Wachen ein und erklaere die Aufgaben der Wachen. Den Wachplan klebe ich feierlich an die Klotuere an Bord. 

 

Unser neuer Landgang, gebastelt in Paxos.  Beginn unserer Maltafahrt in Paxos

Der nahezu nutzlose Wachplan

Haette ich mir schenken koennen. Denn es kommt anders: Tagsueber haben wir wenig Wind, haben ruhiges Wasser, benutzen oft den Motor. Am Abend kochen wir uns feine Nudeln mit Pesto. Mit Einbruch der Nacht nimmt der Wind zu. Und die Welle. Dazu ziehen Gewitter auf, Blitze krachen neben uns ins Wasser. Ein mulmiges Gefuehl beschleicht mich. Funktioniert der Blitzschutz? Gluecklicherweise muessen wir es nict herausfinden. Wir haben zudem zu viel Segelflaeche gesetzt. In stockdunkler Nacht habe ich am Steuer keine Chance, herannahende Wellen zu erkennen und auszusteuern. Das Boot kommt dadurch schwer ins Geigen. Kurt und ich sind im Cockpit. Zum Mitternachtswachwechsel hole ich Thomas und Sascha dazu, denn ich habe mich entschlossen, das Grosssegel zum Teil einzureffen. Jeder an Bord muss nun dabei mithelfen, ich selbst muss angeleint nach vorne an den Mast. Eine vom Cockpit aus bedienbare Reffanlage haette nun einen grossen Vorteil! Als ich nach erledigter Arbeit zurueckkehre, hat die Seekrankheit zugeschlagen: Thomas triffts am Staerksten, Sascha bekommt ebenfalls ein Rendezvous an der Seereling. Beide fallen dadurch zunaechst fuer die Wachuebernahme aus. Der Wachplan ist damit ueberholt, Kurt und ich steuern den Grossteil der Nacht, am naechsten Tag geht es Sascha besser, er steuert bei satten 6-7 Bft. unser Boot mit grossen Schritten Richtung Malta. Thomas bleibt noch fuer etliche Stunden im Wuergegriff der Seekrankheit. Wirklich wohl ist aber niemandem an Bord. Kann man auch am Lebensmittelkonsum ablesen: 4 Bonbons und ein Riegel Schokolade werden von vier Leuten tagsueber verzehrt. Am Abend laesst der Wind nach, nun erholen sich alle wieder, der Appetit kehrt zurueck.

 

Nicht mal mehr unser Thomas hat Hunger!  Die Tagesration fuer vier Seefahrer

 

Das Schiffslazarett ist gut besucht.             Suedost bringt uns gut vorwaerts

 

Sascha gehts wieder besser.                       Bei Kurt kehrt der Hunger zurueck.

Die zweite Nacht auf See bricht an, gluecklicherweise erleben wir keine Gewitter mehr, haben aber auch ploetzlich wieder Wind von 30 Knoten. Fuer den Wachplan interessiert sich schon lange niemand mehr, ein Problem ist das aber nicht, denn alle packen mit an wo es noetig ist. In der zweiten Nacht sind Thomas und Sascha die meiste Zeit am Steuer, Kurt und ich koennen ruhen. Am dritten Tag unserer Ueberfahrt sehen wir italienisches Festland und freuen uns darueber wie einst Kolumbus auf seiner Reise. Fuer den Fall dass die Seekrankheit gar nicht mehr locker lassen wuerde, habe ich Siracusa auf Sizilien als Nothafen ausgewaehlt. Nun aber sind alle an Bord fit und wir kommen bei gutem Wind ordentlich vorwaerts. Wir koennten unsere Reise wie geplant nach Malta fortsetzen und wuerden unser Ziel in insgesamt ca. dreieinhalb Tagen erreichen. Nach eingehender Beratschlagung an Bord entscheiden wir uns aber, Siracusa dennoch anzulaufen, da wir es schade faenden, an Sizilien vorbeizusegeln, ohne einen Eindruck von der grossen Insel zu erhalten. Mitten in unserer dritten Nacht (19.09.2009) auf See erreichen wir Siracusa, finden in der Dunkelheit gut in den Hafen, werfen unseren Anker und schlafen am naechsten Morgen gut aus. Den naechsten Tag in Siracusa verbringen wir damit, die Altstadt zu besichtigen und anderen Menschen vom Land aus beim Segeln zuzusehen. Und alle sind wir froh, heute mal wieder festen Boden unter den Fuessen zu spueren.

 

Endlich wieder fester Boden!!                      Impression aus Siracusa/Sizilien

Am 20.09.2009 verlassen wir Siracus nach Porto Palo, da dies der beste Absprunghafen fuer die Ueberfahrt nach Malta ist. Tagsueber erzaehle ich von der Pizza, die ich in Porto Palo am Abend essen werde. Haette ich nicht tun sollen. Denn Wind und Welle nimmt mit jeder Stunde des Tages zu, als wir den Hafen erreichen finden wir aufgrund Wind und Welle keine Moeglichkeit an Land zu gehen. So muessen wir an einer abgelegenen Stelle ankern und uns selbst versorgen. Statt Pizza gabs daher 1 Kg Spaghetti mit Phantasie-Sosse für uns vier. War uebrigens auch lecker!

Der Schiffsjunge putzt die Segel waehrend der Fahrt

 

guter Wind bringt uns nach Porto Palo.        Statt Pizza gibts Pasta in der Kajuete

Am 21.09.2009 machen wir uns mit dem ersten Tageslicht auf zur 55 Seemeilen langen Fahrt nach Malta. Wir wollen vor Einbruch der Dunkelheit dort sein. Kurzzeitig zweifle ich daran, dass dies gelingen wird. Denn wenige Seemeilen nach unserer Abfahrt haelt ploetzlich ein Patroullienboot der Guardia Finanza auf uns zu und faehrt dicht an unserem Heck einige Minuten mit uns mit. Ich befuerchte, dass die Behoerden an Bord kommen wollen. Zwar haben wir nichts zu verbergen, aber wertvolle Zeit wuerde verloren gehen. Wir haben Glueck. Das Patroullienboot dreht ab, schnappt sich statt uns eine Motoryacht und filzt diese immer noch, als wir sie am Horizont aus den Augen verlieren. Eine Stunde vor Sonnenuntergang erreichen wir mit Windkraft und zusaetzlicher Motorkraft Malta und machen am letzten freien Liegeplatz fest. Freie Liegeplaetze auf Malta sind generell Mangelware. Eine unglaubliche Menge an Booten steuert zudem mit uns in den Hafen und nach uns noch bis spaet in die Nacht hinein. Heute scheint Grossausflugstag zu sein. Am heutigen Datum jaehrt sich die Unabhaengigkeit Maltas. Moeglicherweise ist das Grund fuer den Bootsverkehr. 

 

"Ziel" der Reise: Malta                               Sie ist es doch: Maltaflagge (wir zweifelten)

 

Very British: Pub auf Malta                         Very British: Balkone

 

Very British: Phonebox                               Relikte aus GB: Alte Busse auf Malta

Ein Mensch in seiner Wohnung in einer vom Wasser umgebenen Grossstadt

22.-25.09.2009: Wir sind stolz, unser Toernziel Malta erreicht zu haben. Fuer mich ist das nun der letzte grosse Hoehepunkt meiner Fahrt, bevor es zurueck nach Kreta geht, wo meine Reise enden wird. Wir besichtigen historische Staetten in Malta zu Fuss und per Bus. Wir nehmen am Nachtleben in Paceville teil, suchen verzweifelt nach einer Baeckerei um Brot zu kaufen, fuehren Gespraeche mit Seglern und Hafenpersonal. Die Insel ist very british, unglaublich british sogar wenn man bedenkt, dass es im nur 100 Kilometer entfernten Sizilien sehr mediterran zugeht. Das Britische hat seinen Vorteil: Man kann sich muehelos verstaendigen, alles scheint gut organisiert zu sein, die Autofahrer verhalten sich gesittet. Und wer als Segler technische Hilfe benoetigt bekommt hier Alles: Malta hat den Ruf sehr guter Bootshandwerker. Dafuer fehlt das Mediterrane an anderer Stelle etwas: Wir finden kaum Restaurants. Auch typische Mittelmeercafes sind Mangelware. Ich glaube staendig, das Mittelmeer verlassen zu haben und auf einer der britischen Kanalinseln zu sein (das gerade vorherrschende Regenwetter stuetzt meinen Glauben). Malta zu sehen ist aber eine bereichernde Erfahrung fuer mich und daher bin ich froh, diese Insel als Ziel meiner letzten grossen Reiseetappe ausgewaehlt zu haben. Wenngleich ich mir nicht vorstellen kann, Malta als Basislager meiner zukuenftigen Segeltouren zu waehlen, so wie dies viele vor allem englische Segler tun.

 

Museum of war                                          Mit dem Doppeldeckerbus ueber die Insel

an der blauen Grotte

Am 25.09.2009 verabschieden wir Kurt und Thomas in Malta. Saschas' und mein "Urlaub" ist damit nun ebenfalls erstmal vorbei, der Bordalltag hat uns wieder: Die Waesche muss gereinigt werden, Einkaeufe muessen erledigt werden, technischer Check am Boot steht an und wir kochen nun wieder oefter selbst. Fuer nur zwei Esser ist das mit dem zweiflammigen Petroleumherd gut machbar. Heute Mittag gibts Fischsuppe mit al-dente-Reis, am Abend Huehnchenleber mit Kartoffeln. Die Kajuete riecht Tage spaeter immer noch danach... :-( An diesem unseren letzten Abend auf Malta leisten wir uns ein Bier in der "Black Pearl", einer Filmrequisite aus dem Popeye-Film. 

 

Kurt und Thomas fahren heim                    Der kraehende Gemueseopa von Malta

26.09.2009: Die Rueckfahrt nach Sizilien verlaeuft reibungslos. Leider nur muessen wir die gesamten 55 Seemeilen wegen Windmangel mit Motor fahren. Abends erreichen wir Porto Palo auf Sizilien. Nun da wir ihn nicht mehr brauchen kommt Wind auf und zwingt uns, in der Bucht zu ankern und an Bord zu bleiben. Die Kuehle der Nacht und unser Hunger laesst uns eine neue kuenftige Lieblingsbeschaeftigung entdecken: Wir flambieren Fruechte in der Kajuete. An diesem Abend und an den Folgenden verarbeiten wir Bananen und Aepfel zu brennenden Fackeln, unser Raketentreibstoff heisst Captain Morgan, als Brandbeschleuniger nehmen wir Honig, Marmelade oder Zucker.

 

Wasserschildkroete zw. Malta u. Sizilien      Südspitze von Sizilien: Isole delle Correnti

Fischereihafen Porto Palo an der Suedostspitze von Sizilien 

Flambierte Fruechtchen

27.09.2009: Wir quaelen uns gegen den Wind an Siziliens Kueste entlang hoch nach Siracusa und erreichen die Hafenbucht erst bei beginnender Dunkelheit. Dunkel wird es ja nun schon um 19 Uhr: Der Winter naht, die kuerzer werdenen Tage zwingen uns, unsere Tagesetappen nun immer sorgfaeltiger zu planen, da wir manche Haefen nur bei Tageslicht anlaufen koennen. Die folgenden Tage verbringen wir vor Anker in Siracusa.

Die "gute Seemannschaft" im Ankerfeld vor Siracusa

Es ist dort zwar nicht viel geboten, der Liegeplatz kostet aber nichts, was in Italien ja fast eine Ausnahme darstellt. Wir nutzen die Zeit, um Arbeiten am Boot zu erledigen, koennen aber auch von Siracusa weitere Eindruecke gewinnen: Siracusa ist eine aufgeraeumte, saubere und gut organisierte Stadt. Fast bin ich etwas enttaeuscht darueber, denn Sizilien hatte ich mir anders vorgestellt. Dafuer aber habe ich in Siracusa excellentes Eis gegessen. Sizilien ist beruehmt fuer sein Eis und seine Pizza.

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gute Seemannschaft © 2009

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